31. Mai 2017

Tierschutz

–> Kitzrettung vor dem Mähtod

Alljährlich sterben etwa 100.000 Rehkitze einen Mähtod, denn Kitze aber auch Feldhasen haben eine ganz eigene Feindvermeidungsstrategie entwickelt:

Sie flüchten nicht sofort, sondern ducken sich so lange wie möglich, um die Gefahr an sich vorüber ziehen zu lassen. Diese Strategie funktioniert bei den natürlichen Fressfeinden ausgezeichnet, denn die Jungtiere haben anfangs keinen Eigengeruch. Doch bei den Messern des modernen Kreiselmähers ist das genau der falsche Weg.

Da die Jungtiere häufig nur schwer verletzt werden und dann qualvoll verenden, ist ihre Rettung nicht nur Hegepflicht der Jäger, sondern ein ernsthaftes Tierschutzproblem.. [das auch für den Landwirt strafrechtliche Konsequenzen haben kann.]

Dem stellen sich Jäger und Landwirte gemeinsam bereits durch präventive Maßnahmen wie Flatterbänder, nächtlich laufende Kofferradios oder Scheuchen. Die dann misstrauisch werdenden Elterntiere sollen ihren Nachwuchs an einen sichereren Ort führen. Auch die Art und Weise des Mähens hilft, dass die Tiere noch flüchten können. Doch leider ist der Erfolg nicht immer garantiert.

Bewährt hat sich, dass die zu mähenden Flächen wenige Stunden vor der Heuernte vom Jäger abgesucht werden. Möglichst alle Jungtiere sollen aufgefunden und in Sicherheit gebracht werden. Große Hilfe leistet hier der treue Jagdgefährte, der gut ausgebildete Jagdhund. Es ist in diesen Stunden geboten, was sonst tunlichst zu unterlassen ist: In der Brut- und Setzzeit den Hund in die Wiesen zu führen. Voraussetzung ist, dass der Hund im absoluten Gehorsam steht. Denn er darf die Jungtiere nicht greifen, sondern soll sie nur anzeigen. Von den vierbeinigen Helfern wird bei der Suche Höchstleistung abverlangt, denn in den ersten Tagen hat das Jungwild so gut wie keine Witterung (Wildgeruch).

Während der Zeit der ersten Mahden muss der Jäger quasi täglich auf Abruf bereit stehen. Wenn der Landwirt anruft, verbleiben oft nur wenige Stunden bis der Kreiselmäher anrückt.